Untersuchung von Ultrafeinstaub am Frankfurter Flughafen
Welchen Einfluss der Luftverkehr auf die Luftqualität im Rhein-Main-Gebiet hat, wird verstärkt seit der Eröffnung der Landebahn Nordwest des Frankfurter Flughafens im November 2011 diskutiert: Ist der Flughafen eine maßgebliche Quelle für ultrafeine Partikel? Wie hoch ist die Ultrafeinstaubbelastung in seiner Umgebung? Und welche gesundheitlichen Belastungen für die Bevölkerung entstehen dadurch? Die Ultrafeinstaubstudie des Forum Flughafen und Region geht diesen Fragen nach und soll bestehende Wissenslücken schließen.
Messungen ultrafeiner Partikel
Bereits vor Beginn der Planungen der Ultrafeinstaubstudie führte das Umwelt- und Nachbarschaftshaus im Rahmen seines Umweltmonitorings zusammen mit Kooperationspartnern Messungen zur Luftschadstoffkonzentration im Einflussbereich der Nordwest-Landebahn und des Flughafens durch. Seit dem Jahr 2017 werden Messungen ultrafeiner Partikel in Kooperation mit dem Hessischen Landesamt für Natur, Umwelt und Geologie (HLNUG) kontinuierlich ausgebaut. Eine Übersicht der (UFP-) Messstandorte in der Flughafenregion sowie weitere Informationen zum Monitoring des Umwelt- und Nachbarschaftshauses finden Sie auf der Webseite.
Mit der Veröffentlichung des 1. UFP-Berichtes des HLNUG im Juli 2018, wurde zum ersten Mal ein Zusammenhang zwischen dem Frankfurter Flughafen und erhöhten Konzentrationen am Tag, gerade in Bezug auf die ultrafeinen Partikel, wenn der Wind aus Richtung des Flughafens weht, hergestellt werden.
„Weder auf rechtlicher noch auf Grundlage der medizinischen Wirkungsforschung existiert derzeit ein Bewertungsmaßstab für die Anzahl ultrafeiner Partikel in der Luft. Das erschwert eine eindeutige Beurteilung der Messwerte und zeigt den noch großen Forschungsbedarf auf. Dies gilt für den Straßen- und Luftverkehr wie auch für andere Ultrafeinstaubquellen gleichermaßen. Aufbauend auf den Erfahrungen der NORAH-Studie wollen wir vor diesem Hintergrund eine umfassende Untersuchung der Ultrafeinstaub-Belastung in der Rhein-Main-Region vornehmen. Dies soll erneut federführend vom Forum Flughafen und Region organisiert und als neue Schwerpunktaufgabe des FFR aufgenommen werden.“
Koalitionsvertrag zwischen der CDU Hessen und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hessen für die 20. Legislaturperiode
Auftrag des FFR
Unter anderem veranlassten die oben genannte Erkenntnisse des HLNUG die hessische Landesregierung im Jahr 2018 das Forum Flughafen und Region zu beauftragen, das Thema Ultrafeinstaub in den Fokus zu nehmen und eine Studie durchzuführen. Dies ist auch im Koalitionsvertrag der Landesregierung verankert.
Dem folgte das FFR mit Beschluss vom 30.Oktober 2020, in dem der Koordinierungsrat des FFR der Ausschreibung einer Studie zu Ultrafeinstaub zustimmte. Das Umwelt- und Nachbarschaftshaus beauftragt und begleitet die Studie in seiner Funktion als Geschäftsstelle des FFR.
Ziel der Studie
Die Studie soll in zwei Teilstudien (Belastungsstudie und Wirkungsstudie) zum einen Klarheit darüber bringen, wie hoch die Konzentration von ultrafeinen Partikeln in der Region ist und wieviel davon dem Flughafen Frankfurt zuzurechnen ist oder von anderen Quellen kommt. In diesem Zusammenhang stellt sich u. a. auch die Frage, wie An-, Ab- und Überflüge zur Ultrafeinstaubkonzentration am Boden beitragen. Darauf aufbauend soll der zweite Teil der Studie in den Fokus nehmen, wie sich ultrafeine Partikel auf die Gesundheit der Menschen in der Rhein-Main Region auswirken.
Arbeitsstrukturen und Gremien des FFR im Rahmen der Belastungs- & Wirkungsstudie
Um sich dem Thema UFP umfassend widmen zu können, hat der Koordinierungsrat einen eigenen „Arbeitskreis UFP“ gegründet. Hinsichtlich der Durchführung der Studien wurden zusätzlich Arbeitsabläufe und Prozesse festgeschrieben, welche die effiziente Abarbeitung auch in den FFR-Gremien gewährleisten sollen. Die Strukturen sind ausführlich im „Strukturpapier“ beschrieben. Dieses finden Sie im Downloadbereich.